Tour 2005, 18 - 24 Juni
| Strecke | Distanz (km) | Steigung (m) |
|---|---|---|
| Ringlikon - Ricken - Wasserfluh - Ruppen - Lingenau | 165 | 1740 |
| Lingenau - Riedberg - Oberjoch - Fernpass - Mieming | 159 | 2430 |
| Mieming - Achenpass - Elendsattel - Walchsee | 165 | 1670 |
| Walchsee - Hirschbichl - Dientnersattel - Scheffau | 168 | 2000 |
| Scheffau - Postalm - Pötschenpass - Hengstpass - Laussa | 166 | 2160 |
| Laussa - Zellerrain - Niederalp - Lahnsattel - Rechengraben | 165 | 1910 |
| Rechengraben - Gscheid - Rohrersattel - Bad Vöslau - Wien | 140 | 1110 |
| Total | 1128 | 13020 |
Strecke 1 (18. Juni 2005): Ringlikon - Ricken - Wasserfluh - Ruppen - Lingenau
Zum ersten Mal habe ich mir für diese Tour eine Stadt als Ziel gesetzt: Wien.
Für den ersten Tag genügten die Berge des Vorarlbergs als Etappenziel. Mindestens
vier schöne Tage gaben mir die Vorhersagen, so konnte ich mit sicherem Wetter
losfahren. Zuerst folgte ich wohl bekannte Strassen zum Zürichsee und entlang
ihm. Das war eine leichte Sache, und es blieb auch leicht, als nach dem Seedamm
Richtung Rapperswil die Strasse langsam zum
Rickenpass hinauffuhr. Ein Stück
weit war ich mit zwei anderen Radfahrern unterwegs, was wegen dem Gegenwind (die
Bise) hilfreich war. Vom Pass her nahm ich die Radstrecke hinunter nach Wattwil,
auf einer schönen kleinen, unten zum Teil steilen Strasse. Ab Wattwil fuhr ich
dem Tal der Thur entlang bis Lichtensteig. Von dort ging's steil, aber nicht zu
lang hinauf zum Wasserfluh
Pass. An diesem Morgen war die Temperatur ideal zum Fahren. Nach Wasserfluh
ging die Strasse mal bergab, mal bergauf, aber ziemlich sanft. So kam ich in den
Kanton Appenzell, wohl bekannt für sein Käse und für die typische Architektur
seiner Bauernhäusern, über den Weiden und vielen Hügeln und Talschaften
gestreut.
Es gab ein Radvolksrennen, und für Kilometer habe ich in der Gegenrichtung immer
wieder Fahrer gesehen (sie hatten mehr Glück mit dem Wind als ich, immer gegen
die Bise fahrend). Ab Trogen fuhr ich nochmals hinunter und hinauf, bis ich am
ersten neuen Pass dieser Tour war, am
Ruppenpass. Bergauf war es ganz
sanft, aber bergab war es länger und steiler. Als ich unten im Rheintal ankam,
war es warm. Ich fuhr über den Fluss (und über die Grenze) Richtung Dornbirn, in
Österreich. Ich war aber froh, sobald ich wieder aus dieser Stadt und ihrem
Verkehr rauskam und eine ruhigere Strasse fand. Ich stieg also in die Berge des
Bregenzerwaldes, wo Wolken sich ansammelten, aber ohne Regen zu produzieren. Ab
Lingenau begann ich nach einem Hotelzimmer Anschau zu halten. Dies war
problemlos, da die Hauptsaison noch nicht richtig angefangen hatte.
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Ringlikon | 0 | 630 | |
| Brunau (Zürich) | 7 | 420 | |
| Mönchhof (Kilchberg) | 12 | 470 | 50 |
| Bendlikon (Kilchberg) | 13 | 430 | |
| Thalwil | 17 | 480 | 50 |
| Horgen | 21 | 410 | |
| Rapperswil | 43 | 410 | |
| Eschenbach | 52 | 480 | 70 |
| Rickenpass | 63 | 790 | 310 |
| Ulisbach (Wattwil) | 69 | 620 | |
| Lichtensteig | 73 | 610 | |
| Wasserfluh | 77 | 840 | 230 |
| Furth | 79 | 660 | |
| Brisig (Schwellbrunn) | 90 | 900 | 240 |
| Hundwilertobel | 94 | 760 | |
| Stein | 99 | 820 | 60 |
| Gmündertobel | 101 | 690 | |
| Bendlehn (Speicher) | 111 | 930 | 240 |
| Brugg (Trogen) | 113 | 890 | |
| Ruppenpass | 117 | 1000 | 110 |
| Altstätten | 126 | 460 | |
| Kriessern | 131 | 410 | |
| Schwarzach | 151 | 430 | 20 |
| Alberschwende | 158 | 720 | 290 |
| Müselbach | 162 | 620 | |
| Lingenau | 165 | 690 | 70 |
| Total | 165 | 1740 |
Strecke 2 (19. Juni 2005): Lingenau - Riedberg - Oberjoch - Fernpass - Mieming
Sonntag und ein ganz sonniger zweiter Tag. Und an einem sonnigen Sonntag gibt es
viele Motorräder auf Passstrassen. Ich hatte eigentlich noch nie so viele
Motorräder an einem einzigen Tag gesehen! Nur der erste Aufstieg (zum
Riedbergpass) war noch ruhig.
Ruhig, aber nicht leicht: nachdem ich in deutsche Grenze überquert hatte,
zwischen Balderschwang und den Pass, nahm die Steigung plötzlich zu. Steile und
noch steilere Abschnitte folgten aufeinander. Die Abfahrt nach Obermeiselstein
war ähnlich. Dann fuhr ich Nord nach Sonthofen, und wieder Ost nach Hindelang.
Dort begann die nächste ernsthafte Steigung, über den
Oberjochpass, der mir wieder in
Österreich brach. Darauf folgte eine lange und sanfte Abfahrt, mit einigen
unwesentlichen Steigungen dazwischen. So kam ich zum Gaichtpass... abfahrend.
Warum es Pass heissen soll, weiss ich nicht. Sicher nur, dass nachher die Strasse
hinunter nach Weissenbach viel steiler war.
Ich war dann im Lechtal und nahm die südwestliche Richtung. Südwest? Ja, ich
konnte endlich vom Rückenwind profitieren und konnte schnell nach Stanzach
fahren. Nachher kam aber die nächste Schwierigkeit: der sehr unregelmässige und
zum Teil recht steile Aufstieg nach Namlos,
Kelmen und
Berwang. Ich dachte, dies wäre
ein Pass, aber eigentlich waren es zwei oder drei aufeinander. Mindestens waren
die Abfahrten dazwischen schön, wie allgemein die Landschaft. Nachdem ich wieder
im Tal ankam, bei Bichlbach, musste ich auf eine Hauptstrasse, ausser als diese
in ein Tunnel verschwand, um die Stadt Lermoos auszuweichen. Dieser Tunnel
(besser so) ist verboten für Fahrräder. Die Strasse rund herum und die im Tunnel
kamen wieder im Aufstieg zum
Fernpass zusammen. Dann gab's
viel Verkehr, inklusiv Reisebusse und Wohnanhänger, aber mindestens war die
Strasse breit genug, dass sie mich überholen konnten, ohne das ich jeweils für
mein Leben zittern musste. Kurz vor dem Pass konnte ich die spektakuläre Aussicht
über den Blindsee geniessen, mit der Zugspitze im Hintergrund.
Nach der Abfahrt nach Nassereith fuhr ich in dieses Dorf hinein und nahm eine
kleine Strasse nach Aschland, die ich aber bald wieder verliess, um nach
Holzleiten hinaufzufahren. Die
Strasse (eine Schlitten-Piste im Winter) war ziemlich kaputt, aber weg vom
Verkehr. Nach dem Pass begann die Suche nach einem Zimmer, die schliesslich in
Mieming erfolgreich wurde, auf einem Hochplateau über den Inntal.
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Lingenau | 0 | 690 | |
| Riedbergpass | 24 | 1420 | 730 |
| Sonthofen | 39 | 740 | |
| Oberjochpass | 56 | 1180 | 440 |
| Schattwald | 59 | 1070 | |
| Haller | 70 | 1140 | 70 |
| Weissenbach | 80 | 880 | |
| Stanzach | 91 | 940 | 60 |
| Kelmen | 104 | 1370 | 430 |
| Rotlechsäge | 108 | 1200 | |
| Bildkapelle | 110 | 1310 | 110 |
| Rinnen | 111 | 1260 | |
| Berwang | 113 | 1340 | 80 |
| Bichlbach | 117 | 1080 | |
| Lermoos | 126 | 990 | |
| Fernpass | 136 | 1210 | 220 |
| Nassereith | 146 | 840 | |
| Holzleitensattel | 151 | 1130 | 290 |
| Obermieming | 159 | 900 | |
| Total | 159 | 2430 |
Strecke 3 (20. Juni 2005): Mieming - Achenpass - Elendsattel - Walchsee
Nach einem guten Schlaf und einem guten Frühstück setzte ich mich wieder auf
dem Weg, zuerst hinunter nach Telfs, dann hinauf zur
Buchener Höhe und nach Leutasch. So ein
Unterschied mit dem Tag vorher: viel weniger Verkehr. So kam ich zu einem schönen
breiten Tal, der sanft zur deutschen Grenze hinuntergeht. Nur das letzte Stück vor
Mittenwald war sehr steil. Von dort konnte ich einen Radweg nehmen und so den
grösseren Verkehr vermeiden. Ich fuhr durch Wallfau hindurch und gerade nachher
rechts, auf eine schöne kleine Strasse dem Isar entlang. Es war eine Mautstrasse,
so dass ich zwischen Wallgau und Vorderriss nur wenig Autos und einige andere
Radfahrer sah. Nachher, bis zum Sylvensteinsee gabs nur ein wenig mehr
motorisierter Verkehr.
Nach dem See gab's einen leichten Aufstieg zur österreichschen Grenze, dann
ging's links wieder nach Deutschland und, etwas steiler, zum
Achenpass. Ich machte eine Halt
in Kreuth, um etwas zu trinken und zu essen, und fuhr dann noch einige Kilometer
Nord nach Rottach. Ich musste einige Leute fragen bis jemand mir den Weg hinauf
nach Valepp sagen konnte... aber gar niemand konnte mir sagen, wie die Strasse
von dort gegen Osten sein sollte. Sogar der Angestellte bei der Mautstation hatte
keine Ahnung! Na ja, der Anstieg zum Wechsel
Pass war unregelmässig, mit einigen wirklich steile Passagen, aber der Belag war gut.
Nach Valepp war's anders: ein Kiesweg. Ich hatte keine
Lust, wieder nach Norden zu fahren und einen weiten Umweg zu machen, deshalb
entschied ich mich die ca. 12 Kilometer auf Kies zu probieren. Der Belag selber
war gar nicht schlecht, aber manchmal war's steil und wirklich an der Grenze für
ein Rennrad. Zweimal musste ich mich ganz auf meinem Orientierungssinn verlassen,
weil es mehrere Waldwege gab... aber nicht so auf meiner Karte. So kam ich auf
einem kleinen Pass namens
Elendsattel. Ausser wegen dem
Elend vom Kies war es ganz schön dort oben. Es wäre einfach eher was fürs
Mountain Bike. Nach der Abfahrt kam ich auf die Hauptstrasse die über den
Ursprungpass südwärts nochmal
Richtung Österreich fährt. Dann kam eine lange Abfahrt nach Kufstein, nur mit
einer kleinen Steigung unterwegs. In Kufstein musste ich etwas suchen und mich
nach dem Weg erkundigen, bis ich Richtung Norden auf der Strasse nach Ebbs war.
Dort bog ich nach rechts ab und fuhr hinauf nach Walchsee.
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Obermieming | 0 | 900 | |
| Telfs | 10 | 630 | |
| Buchener Höhe | 18 | 1250 | 620 |
| Wallgau | 48 | 870 | |
| Sylvenstein Damm | 73 | 770 | |
| Achenpass | 83 | 940 | 170 |
| Rottach | 101 | 730 | |
| Wechsel | 110 | 1030 | 300 |
| Valepp | 116 | 870 | |
| Elendsattel | 122 | 1140 | 270 |
| Zipflwirt | 129 | 830 | |
| Ursprungpass | 132 | 850 | 20 |
| Vorderthiersee | 144 | 610 | |
| Marbling | 147 | 680 | 70 |
| Kufstein | 150 | 490 | |
| Ebbs | 158 | 470 | |
| Durchholzen | 165 | 690 | 220 |
| Total | 165 | 1670 |
Strecke 4 (21. Juni 2005): Walchsee - Hirschbichl - Dientnersattel - Scheffau
Gleiches Wetter, gleiches Programm! Zuerst nach Osten, dann nach Deutschland,
auf die deutsche Alpenstrasse, nach Süden über einen steilen Pass, wieder nach
Österreich und am Schluss einen Bogen Süd-Ost-Nord. Der 4. Tag hatte vieles mit
dem 3. gemeinsam. Der wichtigste Unterschied ist, dass ich nicht auf Kieswege
fahren musste. Die zwei ersten Stunden waren eine leichte Fahrt über Reit im
Winkel und nach Seegatterl und
Schmelz. Auf einer schnellen Abfahrt nach Schneizlreuth ging's steil hinauf zum
Schwarzbachwartsattel, nicht der
längste Aufstieg aber vielleicht der längste Passname! Kurz nach dem Pass habe
ich eine kleine Strasse nach rechts genommen, bin hinunter zum Hintersee gefahren
und machte eine kleine Halt dort bei einem Restaurant: ich brauchte eine volle
Reserve an Energie für den nächsten Aufstieg, der steilste, den ich je mit
Rennrad in Angriff genommen hatte. Auf meiner Strassenkarte war der
Hirschbichl mit 23% gezeichnet, was
wahrscheinlich für die steilsten (glücklicherweise kurzen) Teile zutrifft.
Mindestens war der ganze Weg geteert, ausser zwei Lawinenrinnen. Der 30% Zeichen in
der Abfahrt war aber eher übertrieben!
Auf einer flachen Strecke nach Saalfelden folgte der Aufstieg zum
Filzensattel. Bis Maria Alm war die Steigung
sanft, nachher aber recht stark. Vom Pass her gab's eine schnelle aber kurze
Abfahrt nach Dienten, wo der nächste Aufstieg begann: zum
Dientnersattel. Die Abfahrt nach Bischofshofen
war viel länger. Von dort Richtung Norden fuhr ich gegen ein tobender Gegenwind.
Die Strasse ging leicht abwärts, aber ich musste auf die Pedalen treten, als ob
es flach oder sogar steigend wäre. Es hat mich deshalb recht überrascht, als ich
mehr als 100 km/h auf meinem Geschwindigkeitszähler sah! Ach, der Sensor ist auf
elektromagnetischen Feldern empfindlich, in diesem Fall von der Bahnlinie
parallel zur Strasse. In Golling konnte ich endlich die Haupstrasse wieder
verlassen. Ich spürte die Hitze, und dass ich langsam genug hatte für den Tag.
Ich schaute dann nach einem grünen 'Zimmer frei' Zeichen. Und fand eins in
Scheffau, ein kleines Dorf etwas abseits von der Strasse.
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Durchholzen | 0 | 690 | |
| Kössen | 10 | 590 | |
| Reit Im Winkl | 17 | 700 | 110 |
| Groissenbach | 18 | 680 | |
| Seegatterl | 23 | 760 | 80 |
| Fuchsau | 39 | 670 | |
| Reiten (Inzell) | 44 | 790 | 120 |
| Schneitzlreuth | 57 | 510 | |
| Schwarzbachwart | 65 | 870 | 360 |
| Hintersee | 71 | 790 | |
| Hirschbichl | 79 | 1150 | 360 |
| Weissbach | 86 | 660 | |
| Maria Alm | 105 | 800 | 140 |
| Filzensattel | 116 | 1290 | 490 |
| Dienten | 119 | 1120 | |
| Dientnersattel | 123 | 1360 | 240 |
| Bischofshofen | 141 | 550 | |
| Werfen | 149 | 530 | |
| Hohenwerfen | 150 | 570 | 40 |
| Lueg-Palfen | 161 | 500 | |
| Pass Lueg | 163 | 550 | 50 |
| Golling | 165 | 480 | |
| Unterscheffau | 168 | 490 | 10 |
| Total | 168 | 2000 |
Strecke 5 (22. Juni 2005): Scheffau - Postalm - Pötschenpass - Hengstpass - Laussa
Diese Etappe sollte sehr kontrastreich sein. Die Fahrt zum ersten Pass, zum Lienbachsattel, war ganz schön und
führte zur weitesten Alp Österreichs (die Postalm). Bergauf und bergab, es hat
mir beides gefallen. Dann kamen aber etwa 80 km Hauptstrassen mit viel Verkehr,
inklusiv der Pötschenpass, der
trotz seiner Steigung von vielen Lastwagen befahren wird. Teilweise hatten die
Strassen Richtung Liezen einen Radstreifen oder etwas mehr oder weniger
ähnliches. Anderorts gabs sogar separate Wege, aber mit ungenügenden
Wegweisern... oder gar keine. Ich werde sicher keine so schöne Erinnerungen von
dieser Strecke halten, aber es gab ja kaum eine Ausweichmöglichkeit.
Der Pyhrnpass war schon einges
besser: weniger verkehr, schöne Landschaft und eine gute Strasse für eine
anspruchslose aber doch schnelle Abfahrt. Bald in Windischsgarten bin ich nach
rechts zum Hengstpass
hinaufgefahren. Und der Tag endete ähnlich wie er angefangen hatte: mit einer
schönen Passfahrt weit weg von Lastwagen und von zuviel Personenwagen. Das Wetter
war jetzt bedeckt und, im Vergleich zu den vorigen Tagen, wurde es am Nachmittag
nicht allzu warm. Der Aufstieg war regelmässig und deshalb nicht zu schwer. Die
folgende Abfahrt war sehr lang und fuhr im unteren Teil in der Schlucht der
Laussa. Ich machte Halt beim ersten Gasthaus, das er erblickte. Dort duschte ich
und wusch meine Kleider. Erst danach erfuhr ich, dass es nur was kaltes zum
Abendessen gab (Wurstsalat mit Brot). Schade für mein grösseres Radfahrer-
Appetit, aber ich wollte doch nicht gleich weiterfahren. Besonders als die
'Dusche' draussen auch los ging!
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Unterscheffau | 0 | 490 | |
| Voglau | 11 | 570 | 80 |
| Lienbachsattel | 22 | 1300 | 730 |
| Strobl | 39 | 550 | |
| Bad Goisern | 59 | 500 | |
| Pötschenpass | 68 | 990 | 490 |
| Bad Aussee | 78 | 640 | |
| Tauplitz | 98 | 830 | 190 |
| Liezen | 121 | 640 | |
| Pyhrnpass | 130 | 950 | 310 |
| Dörfl (Windischgarten) | 144 | 630 | |
| Hengstpass | 153 | 990 | 360 |
| Unterlaussa | 166 | 540 | |
| Total | 166 | 2160 |
Strecke 6 (23. Juni 2005): Laussa - Zellerrain - Niederalp - Lahnsattel - Rechengraben
Am Anfang des sechsten Tages war der Rest der Abfahrt von Hengstpass nach
Altenmarkt, wo sie in die (verkehrsarme) Hauptstrasse nach Mariazell mündete.
Diese Strasse folgte einen Fluss, aber sie folgte nicht das gleiche Gefälle
sondern fuhr immer wieder hinauf und hinab. Offensichtlich fahren österreichische
Ingenieure nie Fahrrad! Nach diesem unbeabsichtigten Intervall-Training nahm ich
eine kleine Strasse nach rechts. Sie fuhr in ein kleines Tal... und in die
Wildnis. Hier auch habe ich mich bei Passanten nach der Qualität des
Strassenbelags erkundigt, da die Strassenkarten in dieser Hinsicht nie wirklich
sicher sind. Es wurde mir gesagt, dass der ganze Weg geteert war. Also, manchmal
wäre keine Auskunft besser als eine falsche! Nach der kleinen Ortschaft Klaus
gab's... ein Kiesweg. Glücklicherweise war der Kies fein und konnte gut mit
Rennrad befahren werden. Einige Kilometer weiter hatte ich ein weiteres Problem:
die Strasse war geschlossen wegen Holzschlag. Ich beschloss, trotzdem zu
probieren und fuhr durch, ohne irgendjemand zu sehen. So erreichte ich den
Bärenrisssattel ohne den Bär zu
sehen. Die Abfahrt nach Holzhüttenboden war auch auf Kies und menschenleer.
Ich erreichte wieder die Zivilisation als ich auf der Strass zum
Zellerrain Pass ankam. Nach
einer kurzen Halt dort zum Trinken fuhr ich weiter nach Mariazell (eine schnelle
aber keine schöne Abfahrt). Nach diesem Pilgerort wollte ich eine Schlaufe über
zwei weitere Pässe fahren: Niederalp und Lahnsattel. Als ich in Wegscheid, am
Fuss vom ersten ankam, gab's aber ein Zeichen, dass der zweite wegen Rutschungen
geschlossen war. Ich dachte nach einem Ausweg, entschloss mich aber bis Mürzsteg
zu fahren, zwischen beiden Pässen. Dort könnte ich Leute fragen. Der Aufstieg zur
Niederalp war wegen der Hitze
ziemlich schwer, aber dann konnte ich die Abfahrt geniessen, sogar als sie nicht
mehr steil war: ich erhielt dann Hilfe vom Rückenwind. In Mürzsteg erfuhr ich,
dass die Rutschung sehr klein war. Und diesmal erwies sich die Information als
richtig. Die Strasse war im Prinzip geschlossen, aber sogar der Polizist vor Ort
sagte nichts, als ich zwischen Steinen auf der Strasse fuhr. Der grosse Vorteil:
es gab sonst kein Verkehr über den
Lahnsattel. Dann fuhr ich
hinunter, fast wieder bis nach Mariazell, bog aber rechts zum Hubertussee. Dort
auf dem Weg hielt ich für die Nacht in einem kleinen Gästezimmer an.
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Unterlaussa | 0 | 540 | |
| Kössl | 7 | 410 | |
| Altenmarkt | 8 | 470 | 60 |
| Stecherhof | 13 | 440 | |
| Krippau | 17 | 500 | 60 |
| Grossreifling | 19 | 450 | |
| Palfau | 29 | 540 | 90 |
| Erzhalden | 31 | 520 | |
| Fachwerk | 41 | 550 | 30 |
| Bärenrisssattel | 68 | 1070 | 520 |
| Holzhüttenboden | 75 | 760 | |
| Zellerrain | 83 | 1130 | 370 |
| Mariazell | 93 | 770 | |
| Gusswerk | 97 | 750 | |
| Wegscheid | 105 | 820 | 70 |
| Niederalp | 113 | 1230 | 410 |
| Mürzsteg | 122 | 780 | |
| Lahnsattel | 138 | 1020 | 240 |
| Thalerhof | 150 | 780 | |
| Rechengraben | 151 | 810 | 30 |
| Walstern | 158 | 840 | 30 |
| Rechengraben | 165 | 810 | |
| Total | 165 | 1910 |
Strecke 7 (24. Juni 2005): Rechengraben - Gscheid - Rohrersattel - Bad Vöslau - Wien
Was mir beim Erwachen zuerst auffiel was das Licht: ich war mittlerweile um 7°
ostwärts gefahren, ohne in eine andere Zeitzone zu wechseln, und der Tag kam also
etwa eine halbe Stunde früher. Als zweites: er war recht kühl im engen
Walsterntal, da die kalte Luft dem Fluss entlang kam. Als ich nach dem Frühstück
los fuhr, was erst 12°, aber wieder bei blauen Himmel. Ich stieg zuerst einem
hübschen und ruhigen Weg entlang zum
Krumbachsattel. Auch über
Gscheid und hinunter nach St.
Aegyd gab's nur wenig Verkehr, obwohl die Strasse breiter war. Die Landschaft war
immer noch durch kleine aber eher steile Hügeln geprägt, mit Wäldern und einige
Wiesen. Die beide nächsten Pässe nach Osten waren ähnlich. In der Höhe über Meer
waren der Ochsattel und der
Rohrersattel sogar genau gleich.
Ich machte dann Halt in Pernitz, um etwas zu kaufen, das ich in einem Park essen
und trinken konnte. Dabei konnte ich eine Schulklasse zuschauen, die draussen für
eienen Tanzauftritt übte. Dann fuhr ich zum letzten Pass dieser Tour:
Auf dem Hals. Es ging
grösstenteils im Wald, und der Schatten war gut, da es wurde immer wärmer.
Erst nach einem kleinen Hügel nord-östlich von Pottenstein konnte ich endlich die
Ebene der Donau erblicken. Ich hatte aber immer noch etwa 50 km vor mir, und sie
waren sicher nicht die angenehmsten. Ich kam immer näher von Wien, und der
Verkehr verdichtete sich entsprechend. Ich fuhr endlich in die Stadt hinein,
musste aber irgendwie meine Lage auf einem Stadtplan ausfindig machen. Ich habe
dafür die Terrasse von einem Restaurant ausgewählt, am Schatten von Bäumen. Ich
erhielt die Hilfe von zwei Gästen, die etwas von Wien mit Fahrrad verstanden, und
ich konnte so einen einfachen Weg zum Stadtteil Döbling finden, fast am anderen
Ende der österreichischen Hauptstadt.
Dort traf ich meine Freunde Anne und Dieter und deren Kindern Loïc und Chloé. Die
Mutter von Dieter war auch dort, um Sachen einzupacken: sie waren dran den Umzug
zurück in die Schweiz zu vorbereiten. Es war wirklich die letzte Gelegenheit sie
zu besuchen, solange sie in Wien waren! So konnten wir noch einen netten Abend
zusammen verbringen. Dabei konnte ich von meiner Tour erzählen, mit den vielen
Pässen und Kilometern, viel Sonne, ohne Regen, ohne Platte, ohne Zwischenfall und
ohne Verletzung.
| Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
|---|---|---|---|
| Rechengraben | 0 | 810 | |
| Krumbachsattel | 12 | 950 | 140 |
| Unterknollenhals | 13 | 920 | |
| Gscheid | 16 | 970 | 50 |
| Mitterbach | 32 | 540 | |
| Ochsattel | 37 | 860 | 320 |
| Kalte Kuchl | 41 | 730 | |
| Gegend | 44 | 650 | |
| Rohrersattel | 56 | 860 | 210 |
| Pernitz | 72 | 430 | |
| Auf dem Hals | 78 | 660 | 230 |
| Pottenstein | 89 | 320 | |
| Kremesberg | 92 | 390 | 70 |
| Grossau | 96 | 310 | |
| Guntramsdorf | 112 | 190 | |
| Wienerberg | 129 | 240 | 50 |
| Wieden (Wien) | 133 | 180 | |
| Döbling (Wien) | 140 | 220 | 40 |
| Total | 140 | 1110 |
PS / 11.7.2005




