Kritische Stickstoffbelastung im Alptal (SZ): Ergebnisse einer Fallstudie

Schleppi Patrick 1, Bucher Jürg B. 1

1 Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), CH-8903 Birmensdorf, Schweiz

Forum für Wissen 1997, Säure- und Stickstoffbelastungen - ein Risiko für den Schweizer Wald? (1997): 43-49. WSL, Birmensdorf


Zusammenfassung

Im europäischen Projekt NITREX werden die Einwirkungen der Stickstoffbelastung auf Nadelwälder untersucht. Die WSL Birmensdorf und die ETH Zürich nehmen an diesem Projekt teil. Versuchsstandort ist das Alptal im Kanton Schwyz. Die Stickstoffeinträge liegen dort ungefähr bei den heute definierten kritischen Belastungsgrenzen. Aus dem Boden können Stickstoffauswaschungen als Nitrat und in gelöster organischer Form festgestellt werden. Eine ausreichende Versorgung zeigt sich zudem in der Krautschicht. Die Nadelanalysen der Fichten weisen jedoch auf eine Stickstoffmangelernährung hin.
In einer Parzelle wird die Stickstoffbelastung durch Zugabe einer Ammoniumnitrat-Lösung verdreifacht und deren Auswirkungen mit denjenigen einer Kontrollparzelle verglichen. Obwohl sich diese Stickstoffzugabe im Abfluss nachweisen lässt, konnten nach einem Versuchsjahr noch keine Auswirkungen auf die Vegetation festgestellt werden.
Diese Beobachtungen lassen sich unter Berücksichtigung der Dynamik und der Heterogenität im Ökosystem, d. h. der zeitlichen und räumlichen Variabilität im Boden und in der Vegetation, erklären. Das Konzept der kritschen Belastungsgrenze hat sich im Fall des Alptals bis jetzt als nützliches aber unvollkommenes Instrument erwiesen.


  résumé