Tour 2001, 21 - 27 Juli
Strecke | Distanz (km) | Steigung (m) |
---|---|---|
Lignières - Neuchâtel + Montreux - Les Gets - La Colombière - Les Aravis | 162 | 2640 |
Les Aravis - Les Saisies - Cormet de Roselend - Bonneval | 147 | 3200 |
Bonneval - La Madeleine - Le Galibier - Briançon | 132 | 3390 |
Briançon - Vars - La Condamine - Vars - La Chalp | 137 | 2810 |
La Chalp - Izoard - Montgenèvre - Assietta - Susa | 138 | 3380 |
Susa - Mont Cenis - Iseran - La Rosière | 121 | 3840 |
La Rosière - Grand St-Bernard - Martigny + Neuchâtel - Lignières | 160 | 3240 |
Total | 997 | 22500 |
Strecke 1 (21. Juli 2001): Lignières - Neuchâtel + Montreux - Les Gets - La Colombière - Les Aravis
Ich hatte zwei Wochen lang gewartet, bis die Wettervorhersagen gut waren und
konnte endlich an diesem Samstag morgen meine Tour von Lignières anfangen. Der
Himmel hatte sich über nacht gereinigt und es war wirklich kalt (5 Grad). Zuerst
bin ich nach Neuchâtel hinuntergefahren und habe den Zug von 7 Uhr nach Lausanne
genommen, dann nach Montreux.
Die französische Alpen waren Ziel dieser Tour, aber der Anfang war flach: um den
Genfersee nach Thonon. Erst dort verliess ich den See und fuhr links gegen die
Berge, dem Tal der Drance entlang. Es waren mehrere Gruppen auf diesem Fluss,
entweder mit Raft oder mit Kanu. Die Steigung war zuerst ganz sanft, dann mehr und
mehr ausgeprägt. Ich hatte sehr früh gefrühstückt und wurde deshalb schon hungrig.
Ich merkte es nicht nur im Magen sondern auch in den Beinen. Eine Halt bei einer
Bäckerei drängte sich also. Und eine zweite Halt um Mittag als ich
Les Gets erreichte. Nach diesem ersten Pass ging
es weiter ungefähr nach Süden, über Taninges, Cluses und dann zum Pass von
La Colombière. Es war ein ganz hübscher
Aufstieg, auf einer kleinen Strasse mit wenig Verkehr und in einer schönen
Berglandschaft. Unter dem Pass liegt ein Dorf namens Le Reposoir, was so was wie
Rastplatz bedeutet. Ich rastete nicht dort, kann aber verstehen, dass es mal
angebracht sein kann: die letzten drei Kilometer des Aufstiegs waren dann echt
steiler. Auch wenn La Colombière nicht besonders hoch liegt ist sie sicher kein so
leichter Pass. Die Abfahrt war auch schön. Dann wollte ich zwar etwas weiterfahren,
aber doch schon für schauen, ob ich einen Unterkunft für die Nacht finden könnte.
Ich hatte viel Glück, als ich unter Les Aravis das letzte freie Zimmer in einem
kleinen Gasthaus erhalten konnte. Schöne Berge, nette Leute, nahr- und
schmackhaftes Abendessen (alles Gäste zusammen am Tisch), dann das Klingeln der
Kuhglocken unter den Sternen: es hat mir dort gut gefallen und habe wunderbar
geschlafen.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Les Prés (Lignières) | 0 | 920 | |
Les Gravereules | 1 | 940 | 20 |
St-Blaise | 10 | 470 | |
La Coudre | 11 | 550 | 80 |
Neuchâtel | 14 | 460 | |
>>> Montreux | 14 | 390 | |
Villeneuve | 18 | 370 | |
St-Gingolph | 36 | 390 | 20 |
Thonon | 62 | 370 | |
Les Gets | 98 | 1160 | 790 |
Taninges | 110 | 640 | |
Châtillon | 114 | 740 | 100 |
Cluses | 121 | 480 | |
Col de la Colombière | 139 | 1610 | 1130 |
Le Villaret | 150 | 860 | |
Les Quatre-Vents | 162 | 1360 | 500 |
Total | 162 | 2640 |
Strecke 2 (22. Juli 2001): Les Aravis - Les Saisies - Cormet de Roselend - Bonneval
Ich erwachte gerade rechtzeitig, um beim Öffnen des Frühstücks-Buffet dabei zu
sein. Die andere Gäste wollte in den Bergen wandern und ich was deshalb einmal
nicht der einzige, der soviel zum Frühstück nahm. Als ich schon den grössten Teil
von Aufstieg auf Les Aravis am Vortag gefahren
war, war es keine Herausforderung, den Pass zu erreichen. Von dort bin ich gleich
nach Flumet hinuntergefahren, wo ich den Weg meiner
1996er Tour kreuzte. Diesmal folgte ich die Richtung
von Les Saisies, aber auch dort machte ich keine
Halt am Pass, einfach weil es mir nicht so gefiel mit soviel Touristen und Autos.
In der Abfahrt verliess ich die Hauptstrasse bei Hauteluce, um einen ganz kleinen
Weg ins Tal zu nehmen, was mir kurz vor Beaufort wieder auf die Hauptstrasse
brachte. In Beaufort kaufte ich nicht vom berühmten Käse sondern Gebäck, das ich
in die Taschen meines Trikots stopfte. Etwas weiter oben machte ich Halt bei einem
Picknick-Platz im Wald. Dort habe ich einen ganz erstaunlichen Mensch getroffen,
etwas über 70: Yves Blanchin. Als er mich mit meinem Fahrrad sah, fing er an, etwas
über sein Leben als leidenschaftlicher Radfahrer zu erzählen. Unter anderen
Fahrten, die auf 350000 km (!) sich summieren, ist er Paris-Brest-Paris gefahren,
1200 km in 3 Tagen und 2 Nächte. Oder das Volksrennen Paris-Roubaix in 37. Position
(von mehr als 4000) als er schon 55 war. Or Albertville-Barcelona für die
olympische Spiele. Dann zeigte er mir ein altes Fahrrad, das er in seinem winzigen
Auto hatte. Jahrgang 1903 mit sogenanntem Rückwärtstritt: die Kette läuft über zwei
unabhängigen Freiläufe, so dass man in der Ebene normal tritt... und bergauf den
Gang wechselt, indem man rückwärts tritt. Das muss echt ganz lustig aussehen!
Dann musste ich aber wieder auf mein (fast) modernes Fahrrad, um (vorwärts!) zum
Pass von Méraillet beim Staudamm von Roselend zu
fahren. Als es Sonntag war, befanden sich allerlei Touristen dort, radfahrend,
wandernd, segelnd oder nur in der Sonne liegend oder im Auto sitzend. Der Aufstieg
ging aber gleich weiter zum Cormet de Roselend.
Es war nicht hart aber doch ziemlich lang. Die Abfahrt auf Bourg-St-Maurice war
schön. Dann musste ich aber dem Tarentaise-Tal entlang fahren und hatte dabei
(trockenes) Gegenwind. Es war etwa 3 Uhr, als ich in Aigueblanche ankam. Ich nahm
den Aufstieg nach Douucy in Angriff, um über einen Kamm zu fahren, der mir zur
Strasse vom Madeleine Pass führen sollte. Leider war die Strasse zwischen Doucy und
Celliers wegen einem Hangrutsch abgeschnitten. Und unten gab's keine Warnung
darüber, mindestens nicht auf meinem Weg. Im Gegenteil war in Aigueblanche noch ein
Wegweiser zur Madeleine, und das obwohl der Rutsch drei oder vier Jahre zurücklag!
Na ja, erst in Doucy als ich mich nach dem Weg erkundigte, sagte mir zwei Damen,
dass ich zurück ins Tal musste. Sie sagten mir auch, ich sei bei weitem nicht der
erste, der in dieser Falle gefallen war. Sehr enttäuscht von den französischen
Strassendiensten bin ich halt umgekehrt, um die normalere Strasse zur Madeleine zu
nehmen. Ich war schone müde und meine Motivation hatte von diesem Umweg eingebüsst,
aber ich wollte nicht im Tal unten übernachten. Also bin ich bis zum ersten Dorf
auf dem Weg zum Pass gefahren, sogar etwas abseits der Strasse um eine Unterkunft
in einem hübschen und ruhigen Weiler zu finden.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Les Quatre-Vents | 0 | 1350 | |
Col des Aravis | 3 | 1490 | 140 |
Flumet | 15 | 920 | |
Arcanière | 25 | 1460 | 540 |
Nant Rouge | 26 | 1430 | |
Col des Saisies | 30 | 1630 | 200 |
Beaufort | 47 | 740 | |
Col de Méraillet | 59 | 1610 | 870 |
Lac de Roselend | 62 | 1590 | |
Cormet de Roselend | 68 | 1920 | 330 |
Bourg-St-Maurice | 88 | 840 | |
Aigueblanche | 118 | 470 | |
Doucy | 126 | 990 | 520 |
St-Laurent | 133 | 470 | |
La Léchère | 138 | 450 | |
Bonneval-l'Église | 147 | 1050 | 600 |
Total | 147 | 3200 |
Strecke 3 (23. Juli 2001): Bonneval - La Madeleine - Le Galibier - Briançon
Dank einem guten Abendessen und einem guten Schlaf waren meine Kräfte zurück,
als ich den Aufstieg zur Madeleine in Angriff
nahm. Es war noch lang, aber ich konnte die Fahrt geniessen. Links auf der anderen
Talseite konnte ich den Bergsturz sehen, der mir zu einem Umweg gezwungen hatte;
es wäre wirklich nicht befahrbar, ja nicht einmal begehbar gewesen. Weil es noch
früh war, gab es erst wenig Verkehr bis zum Pass. Im obersten Teil der Abfahrt
musste ich aufpassen, nicht auf einem der vielen Kuhfladen auszurutschen. Als ich
dann im Maurienne Tal ankam, war ich froh, die neue Autobahn zu sehen. Nicht um
darauf selber zu fahren, aber weil die meisten Lastwagen dort rollten. So war die
Landstrasse nicht mehr so furchtbar wie bei meiner
1996er Tour, als ich schon mal dort war.
Mit etwas Hilfe vom Wind konnte ich zügig nach St. Michel fahren. Ich kaufte dort
ein Picknick und machte Halt in einem kleinen Park zum Essen. Ich sah ein
Motorrad mit neuenburger Nummer und sprach zum Paar, das mit dem unterwegs war.
Sie waren eigentlich auf Erkundungs-Tour für eine zukünftige Reise mit dem Fahrrad.
Es war Mittag, als ich St. Michel in Richtung
Télégraphe Pass verliess. Ich war froh, dass die
Strasse grösstenteils im Schatten vom Wald war. Als ich in Valloire ankam (zusammen
mit zwei Radfahrern aus Deutschland), war die Konditorei zu. Ich wollte mal etwas
anders als nur Wasser oder meine aus Pulver selbst vorbereitete Getränke. Ich nahm
deshalb etwas auf der Terrasse eines Restaurants. Dann bin ich zum
Galibier gefahren, einem der höchsten Pässen der
Alpen. Die Steigung war unregelmässig und besonders hart in der letzten
Kilometern. Ich hatte glücklicherweise meine Energie ziemlich gut eingeteilt (mit
der Hilfe von meiner Uhr mit Höhenmesser, die mir immer angab, wieviel noch zu
steigen war). Um die Berge sammelten sich Wolken und vom Pass konnte man Regen und
Blitze beobachten. Klar, dass ich dann nicht lang oben blieb. Die Abfahrt war im
ersten Teil ganz schön, aber die Strasse war nass, als ich beim Pass
Lautaret ankam. Von dort an gab es auch mehr
Verkehr, was die Sicherheit vor der Geschwindigkeit vorgängig machte. Im letzten,
weniger steilen Teil nach Briançon bin ich zusammen mit einem Radfahrer aus dieser
Stadt gefahren. Als ich dort war, habe ich ein Hotel gesucht. Beim ersten, wo ich
fragte, hatten sie noch gerade ein Bett frei. Wieder Glück gehabt.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Bonneval-l'Église | 0 | 1050 | |
Bonneval | 1 | 950 | |
Col de la Madeleine | 19 | 1990 | 1040 |
St-Avre Baillat | 39 | 440 | |
St-Michel-de-Maurienne | 61 | 710 | 270 |
Col du Télégraphe | 73 | 1570 | 860 |
Le Col | 75 | 1550 | |
Valloire | 79 | 1430 | |
Collet du Plan Nicolas | 94 | 2410 | 980 |
Col du Galibier | 97 | 2650 | 240 |
Col du Lautaret | 105 | 2060 | |
Forville (Briançon) | 132 | 1320 | |
Total | 132 | 3390 |
Strecke 4 (24. Juli 2001): Briançon - Vars - La Condamine - Vars - La Chalp
Wenn ich schon in einer Stadt war, habe ich die Gelegenheit ergriffen, von einem
Cyber-Café E-mails zu lesen und zu schicken. Postkarten habe ich auch geschickt.
Ab Briançon habe ich die Hauptstrasse nach Süden genommen, der Durance entlang.
Dann bin ich links nach Guillestre und hinauf nach Vars gefahren. Die Steigung war
ganz unregelmässig, aber ich erreichte den Vars
Pass ohne irgendwelches Problem. Auf der anderen Seite gab es zuerst einige
Kilometer mit neuem Teer, was eine schnell und doch sicher Abfahrt erlaubte. Dann
kam eine Baustelle und schliesslich war es der alte Belag mit vielen Beulen und
einigen Schlaglöchern. Nach St. Paul war ich unsicher, welchen Weg zu nehmen. Ich
hatte an mehreren Möglichkeiten gedacht, aber Tatsachen entschieden für mich: die
Strasse zum Larche Passe war für Fahrräder verboten. Jemand sagte mir, ich könnte
den alten Weg nehmen, und so auf die neue Strasse hinter der verbotenen Strecke zu
kommen. Ich hab's probiert, aber der Kiesweg war einfach zu schlecht für meine 23mm
Reifen. Ich hatte mich auch über den Parpaillon Pass erkundigt, aber alle haben mir
gesagt, es sei auf dieser Seite nur für Mointain Bikes. Also bin ich am Schluss
zurück über den Col de Vars gefahren. Wegen der Hitze klebten die Reifen an die
Strasse. Aber erst als ich bei der Baustelle ankam, wurde es wirklich schlimm. Eine
ganze Gruppe Radfahrer war gerade in der Abfahrt ins brandneue Teer gefahren. Sie
probierten jetzt, die Räder vom Teer wieder zu befreien. Ich war also glücklich
gewesen, dort früher hinunterzufahren. Jetzt bergauf ging ich lieber zu Fuss im
Grass auf der Strassenseite. Trotzdem konnte ich es nicht ganz vermeiden, meine
Reifen mit etwas klebendem Kies zu beschmücken. Auf der anderen Seite des Passes
gab es auch zwei Baustellen, aber nichts schlimmes. Der Rest von der Abfahrt war
problemlos. Zurück in Guillestre bog ich nach Rechts in die Guil Schlucht ab. Dank
etwas Rückenwind konnte ich über 30 km/h fahren. Dann bin ich aber ins Izoard Tal
gefahren, und die Steigung wurde zusehends stärker. So bin ich bis La Chalp
gefahren, ein Ortsteil von Arvieux, das für seine steile Strassenabschnitte bekannt
ist, d.h. nicht nur für Tour-de-France Fahrer steil, sondern auch für Amateure wie
ich. Auch dort habe ich ein nettes kleines Gasthaus gefunden. Ich hatte noch Zeit,
meine Tagesnotizen zu schreiben, bevor das Abendessen für die gesammelte Gäste
serviert wurde.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Forville (Briançon) | 0 | 1320 | |
La Gagière | 36 | 890 | |
Guillestre | 39 | 980 | 90 |
Col de Vars | 60 | 2110 | 1130 |
St-Paul-sur-Ubaye | 68 | 1470 | |
La Condamine | 77 | 1270 | |
St-Paul-sur-Ubaye | 86 | 1470 | 200 |
Col de Vars | 94 | 2110 | 640 |
Guillestre Riou-Bel | 113 | 970 | |
Pied-la-Visite | 115 | 1100 | 130 |
Le Pont-de-Pierre | 118 | 1060 | |
L'Ange Gardien | 129 | 1350 | 290 |
La Chalp | 137 | 1680 | 330 |
Total | 137 | 2810 |
Strecke 5 (25. Juli 2001): La Chalp - Izoard - Montgenèvre - Assietta - Susa
Ich konnte wieder mal die Vorteile eines frühen Passaufstiegs: frische Luft und ganz wenig Verkehr. Leider war dann das kleine Fahrrad-Museum oben auf dem Izoard noch geschlossen. Nach dem Aufstieg konnte ich aber auch die Abfahrt auf einer guten Strasse geniessen. So kam ich wieder in Briançon an, fuhr dann aber nach Montgenèvre. Vom unteren Stadtteil von Briançon hatte ich schon die alte Festung gesehen, diesmal hatte ich aber von der Strasse her eine bessere Sicht darauf. Nach einem leichten Aufstieg durch Föhrenwälder kam ich etwa um 11 in Montgenèvre, gleichzeitig Pass und Grenze zu Italien. Glücklicherweise war dieser Pass am Tag für Lastwagen verboten, und nur Autos störten (diese französische Diesel-Autos mit derem Gestank!). Die Abfahrt nach Cesana war auf einer guten und breiten Strasse, mit kaum Bedürfnis die Bremsen zu berühren. Dann ging's wieder bergauf, nach Sestrière. Das war ein ganz ruhiger Aufstieg, aber die Schwierigkeiten kamen erst später. Ich wollte über den Assietta Berggrat und dann über den Finestre Pass auf die andere Seite nach Susa fahren. Ich wusste, dass dies ein Kiesweg war, aber dass es mit Rennrad fahrbar sein sollte. Es war nicht wirklich falsch, und ich habe es auch geschafft, über diese lange Strecke über vielen kleinen Pässen zu fahren, und sogar ohne Platte oder sonstige Schäden. Es waren ja sogar andere Radfahrer auf Strassenräder auf diesem Weg. Ich würde es selber nicht mehr so probieren. Die Sicht war schön, aber ich hatte kaum Gelegenheiten, sie zu geniessen: meine ganze Aufmerksamkeit galt für den Weg. Am schlimmsten war es für die Schulter, weil der Lenker so schüttelte. Und so ging es über die Pässe Basset, Bourget, Cotte Plane, Blegier, Lauson, Assietta und schliesslich Finestre! Erst im unteren Teil der Abfahrt nach Susa war es wieder geteert, dann aber über eine unglaubliche Anzahl von Serpentinen durch den Wald. Mal in Susa musste ich noch etwas herumfahren, um einen Ort zum Übernachten zu finden. Aber es fühlte sich recht gut, wieder auf normale Strassen zu fahren!
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
La Chalp | 0 | 1680 | |
La Platrière | 6 | 2220 | 540 |
Casse Déserte | 7 | 2190 | |
Col d'Izoard | 9 | 2360 | 170 |
Briançon | 29 | 1200 | |
Montgenèvre | 43 | 1850 | 650 |
Cesana Torinese | 53 | 1340 | |
Sestrière | 68 | 2030 | 690 |
Costa Treceira | 74 | 2460 | 430 |
Colle Basset | 75 | 2420 | |
Colle Bourget | 78 | 2300 | |
Costa Piana | 84 | 2290 | |
Monte Genevris | 86 | 2480 | 190 |
Colle Blegier | 88 | 2380 | |
Colle Lauson | 91 | 2500 | 120 |
Colle | 92 | 2480 | |
Testa dell'Assietta | 94 | 2570 | 90 |
Colle dell'Assietta | 95 | 2470 | |
Montagne d'Usseaux | 107 | 1920 | |
Colle delle Finestre | 110 | 2180 | 260 |
Colletto di Meana | 117 | 1460 | |
Susa | 130 | 500 | |
Giaglione | 134 | 740 | 240 |
Susa | 138 | 500 | |
Total | 138 | 3380 |
Strecke 6 (26. Juli 2001): Susa - Mont Cenis - Iseran - La Rosière
Am Anfang der Steigung von Susa zum Mont Cenis habe ich eine Gruppe von Radfahrern eingeholt, die von Antibes nach Thonon in 5 Tagen fuhren. Zwei hatte ich schon am Tag vorher gesehen. Wir fuhren ein Stück gemeinsam, aber dann bin ich allein weiter. Der Aufstieg war nicht schwer aber lang, zuerst in Laubwäldern, dann in lichteren Nadelwäldern, schliesslich durch Weiden und Felsen. Oberhalb vom Staudamm, also schon wieder in Frankreich, ging es ein wenig hinauf und hinab und dann kam der Pass. Dort war ich um 10 Uhr. In der Abfahrt von dort hatte ich nur das Problem, dass meine Handgelenke auf dem Lenker schmerzten, jedesmal wenn die Strasse etwas uneben war: eine Folge der Tortur vom Vortag. In Lanslevillard bog ich rechts ab zum Madeleine Pass. Es ist aber ein anderer Pass als der gleichnamige vom 3.Tag! Die ersten Kurven waren steil und auch meine Knie fingen an zu schmerzen, auch eine Nachwirkung des Assietta-Kamms. Nach einer kurzen Abfahrt fuhr die Strasse leicht bergauf im Tal nach Bonneval. Ich bin in diesem gut erhaltenen, sehr malerischen Bergdorf angehalten und kaufte einen Imbiss in der Bäckerei. Als nächster auf meinem Programm stand der Iseran, der höchste Pass dieser Tour und eins von den höchsten Alpenpässen. Es war ein ausgesprochen schöner Aufstieg, mit Aussicht aus Tal und auf die Berge und Gletscher, die die Grenze mit Italien bilden. Es waren viele andere Radfahrer unterwegs über diesen berühmten Pass. Und viele oben am Pass, die das schöne Wetter... und den Stolz vom Aufstieg genossen. Die Abfahrt nach Val d'Isère machte Spass, dann gab's aber mehr Motor-Fahrzeuge, eine flache Strecke beim Tignes See sowie Baustellen. Ich fuhr nicht weiter als Ste. Foy hinunter. Stattdessen bin ich über eine kleine Strasse nach Montvalezan hinauf. Es war inzwischen heiss und ich war froh, dass es viele Brunnen in diesem Teil der Alpen gibt. Meine Strasse mündete schliesslich auf den sanften Aufstieg zum Petit-St-Bernard, wo ich nach drei Kurven La Rosière erreichte. Dort machte ich Halt für die Nacht. Vom Hotelzimmer hatte ich eine prächtige Sicht auf die Arcs Berggruppe.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
Susa | 0 | 500 | |
La Caisse | 24 | 2060 | 1560 |
La Caisse | 25 | 2030 | |
Fontainettes | 27 | 2100 | 70 |
La Vachère | 30 | 2040 | |
Col du Mont Cenis | 31 | 2080 | 40 |
Lanslevillard | 41 | 1460 | |
Col de la Madeleine | 45 | 1720 | 260 |
l'Ile (Bessans) | 47 | 1670 | |
Bonneval-sur-Arc | 57 | 1810 | 140 |
Col de l'Iseran | 71 | 2760 | 950 |
Val-d'Isère | 87 | 1830 | |
La Daille | 89 | 1790 | |
Tunnel du Chevril | 93 | 1820 | 30 |
Ste-Foy | 107 | 1060 | |
La Rosière | 121 | 1850 | 790 |
Total | 121 | 3840 |
Strecke 7 (27. Juli 2001): La Rosière - Grand St-Bernard - Martigny + Neuchâtel - Lignières
Der Rest vom Aufstieg zum Petit St-Bernard war
auch nicht so steil und deshalb leicht. Dann auf der italienischen Seite war es
etwas steiler, gerade um zwischen den sanften Kurven recht schnell fahren zu können
und so die Abfahrt in Morgensonne zu geniessen. In La Thuile musste ich nach dem
Weg fragen, der über San Carlo nach Arly führt.
Von der Distanz her macht dieser Pass keinen Unterschied mit der Landstrasse über
Pré-St-Didier. Die Strasse war schmal aber gut und mit wenig Verkehr, aber diese
Ruhe musste mit einem steilen Aufstieg bezahlt werden. Weiter musste ich aber
wieder auf die Hauptstrasse nach Aosta, wo ich um 11 Uhr eintraf. Dort hatte ich
1900 Höhenmeter vor mir bis zum Grand
St-Bernard. Es war zuerst gar nicht interessant: Verkehr, Hitze und
Luftverschmutzung. Der Gestank der Verschmutzung nahm als erster ab, dann die
Hitze, und der Verkehr als die Strassen zum Tunnel oder zum Pass sich trennten. Es
war der letzte Pass der Tour, und ich musste nicht daran denken, Kräfte für weitere
zu sparen. Ich fuhr deshalb ohne Pause bis zum Pass, nur mit kurzen Halten, um die
Flaschen nachzufüllen. Am Pass nahm ich aber Zeit für ein warmes Mittagessen am
Hospiz, bevor ich in die lange Abfahrt nach Martigny los fuhr. Wie so oft war der
Wind stark im unteren Entremont-Tal. Ab Sembrancher musste ich sogar hart gegen den
Wind treten.
In Martigny konnte ich gerade den Zug nach Lausanne nehmen, mit Anschluss nach
Neuchâtel. Als ich in Neuchâtel ankam, began es soeben leicht zu regnen. Als es
noch heiss war (um die 30 Grad), war ich eigentlich nicht unzufrieden über die
Regentropfen. Ich bin im Aufstieg auf Les Prés sur Lignières noch energisch
gefahren, und um 18 Uhr war ich dort, wie ich es am Telefon von Lausanne her
vorangemeldet hatte.
Diese 2001er Tour war hart, was die Anzahl Pässe und die grosse Höhenunterschiede
betrifft. Trotz Probleme wegen geschlossenen oder ungeteerten Wegen, und dank dem
durchwegs schönen Wetter, war es eine ganz schöne Tour. Die Gastfreundlichkeit in
diese Teile der Alpen wird auch in guter Erinnerung bleiben.
Distanz (km) | Höhe (m) | Steigung (m) | |
---|---|---|---|
La Rosière | 0 | 1850 | |
Col du Petit St-Bernard | 9 | 2190 | 340 |
La Thuile | 22 | 1470 | |
St-Charles / S. Carlo | 30 | 1970 | 500 |
Morgex | 40 | 960 | |
Aosta | 67 | 590 | |
Etroubles | 83 | 1260 | 670 |
Col du Grand St-Bernard | 101 | 2470 | 1210 |
Bourg-St-Bernard | 107 | 1930 | |
Bourg-St-Pierre | 113 | 1650 | |
Orsières | 126 | 910 | |
Martigny | 146 | 470 | |
>>> Neuchâtel | 146 | 460 | |
La Coudre | 149 | 510 | 50 |
St-Blaise | 150 | 470 | |
Les Gravereules | 159 | 940 | 470 |
Les Prés (Lignières) | 160 | 920 | |
Total | 160 | 3240 |
PS / 4.8.2001